Sommer Spezial: Vorratshaltung Einmachen

Ist Vorratshaltung noch Zeitgemäß?
Für viele ist Vorratshaltung überhaupt kein Thema. Dank üppig verteilter Lebensmittelhändler in nahezu allen Regionen und seit neustem auch 24h-Lieferdiensten hat jeder von uns die Gelegenheit, seine Lebensmittel “just in time” zu erhalten. Wer braucht da schon eine Vorratskammer wenn der Supermarkt um die Ecke eh so gut wie alles was ich brauche ständig parat hat? Teilweise sogar frisch!
Stimmt, bis auf wenige dörfliche Ausnahmen sind die On- und Offlinehändler unsere treuesten Versorger. Und dank fortschrittlicher TK-Technik und altbekannten Konservierungsformen bekommen wir dort auch Lebensmittel die nicht gerade Saison haben.
Bevorratung ist mehr als nur Konserven und Tiefgefrorenes?
Doch Hand aufs Herz, wenn wir die Wahl haben zwischen konservierten und frischen Produkten, wozu greifen wir dann? In der Regel greifen wir, zumindest solange es sich nicht um einen Vorratskauf handelt, zum frischen Produkt – weil Frische für uns der beste Garant für eine gesunde und genussreiche Ernährung ist. Und genau hier kommt das gute alte Einmachen mit ins Spiel. Warum? Weil wir hierfür nur die frischesten Produkte verwenden, die wir bekommen können. Das macht die Industrie auch? Klar macht Sie das – zumindest die hochwertigen Produzenten. Doch sie machen auch noch mehr, sie setzen Konservierungsstoffe ein, die nicht immer nur “gesund” und “natürlich” sind.
Außerdem werden Verpackungsmaterialien verwendet die danach weggeworfen werden müssen. Bei Tiefkühl-Produkten (TK) ist dies in erster Linie der (mittlerweile sehr problematische) Plastikmüll. Bei den Konserven kommen häufig noch Verbund-Blechdosen zum Einsatz, deren Produktion nicht nur aufwendig, sondern auch alles andere als umwelt- und klimafreundlich ist. Und der Einsatz von Einweggläsern hört sich dank überall herumstehender Altglascontainer zwar noch recht umweltfreundlich an, ist es aber aufgrund der Tatsache das es ein Abfallprodukt ist und zum Recycling wiederum viel Energie benötigt keineswegs.
Der erwähnte Energieverbrauch trifft jedoch nicht nur die Herstellerseite sondern im Falle der Tiefkühlprodukte auch uns selber.
Einmachen ist ressourcenschonend!
Ganz anders sieht es beim guten alten Einmachen aus! Die hier genutzten Gefäße sind immer Glas-Mehrwegverpackungen die größtenteils Jahre bis Jahrzehnte im Einsatz sein können. Und selbst die Gummiringe zum Abdichten der Gefäße sind bei entsprechender Pflege fast genauso lange einsetzbar. Umwelt- und klimafreundlicher geht es nicht.
Zudem können die eingemachten Erzeugnisse ohne großen Energieeinsatz hergestellt und gelagert werden und behalten bei richtiger Zubereitung und Lagerung ihre Frische und Qualität bei.
Eingemachtes hält länger als erwartet.
Kommen wir noch zur Haltbarkeit. Bei gekauften Produkten muss immer ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angegeben werden, das dem Verbraucher unmissverständlich vermitteln soll wie lange es gelagert werden kann. Beim selber Eingemachten sind wir hingegen auf grobe Richtwerte angewiesen – ähnlich wie bei selbst eingefrorenen Lebensmitteln. Als offizieller Grenzwert wird in der Regel für beide Verfahren eine maximale Lagerfähigkeit von 12 Monate angegeben.
Was jedoch hier als Empfehlung vorgegeben wird, ist in der Praxis von der Gründlichkeit der Zubereitung und der Qualität des Lebensmittels abhängig – je sauberer gearbeitet wird, je makelloser das Einmachgut, desto länger die Haltbarkeit!
Fakt ist, dass manch ein gut eingemachtes Lebensmittel auch noch nach Jahren verzehrfähig ist. Mitunter farblich nicht mehr ganz so wie in seiner ursprünglichen Form aber unter Umständen noch genauso lecker!
Wichtig ist immer, bei länger gelagerten Lebensmittel seinen Geruchs- und Geschmackssinne mit einfließen zu lassen und nicht nur auf “offizielle” Richtwerte zu achten. Schimmel als klarer optischer Indikator ist natürlich ein Ausschlusskriterium und mahnt zur sofortigen Entsorgung des befallenen Produktes. Wenn es allerdings gut riecht und schmeckt und definitiv ohne Schimmel ist, dann ist es auch noch zum Verzehr geeignet.
Ganz anders sieht es mit gekauften Konserven aus (egal ob im Glas oder in der Dose). Diese haben zwar oft ein wesentlich längeres MHD, erreichen dieses aber nur durch den Einsatz diverser Konservierungsstoffe. Und auch diese unterliegen einer Mindesthaltbarkeit die irgendwann abgelaufen ist. Und ob diese dann noch guten Gewissens zu Verzehren sind, ähnlich wie bei selbsteingemachtem, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Zutaten von Silberzwiebeln im Glas Zutaten Gurkensalat im Glas Gewürzgurken im Glas Zutaten Dicke Bohnen im Glas
Lagerung ohne Energieverbrauch
Ein weiterer großer Vorteil von Eingemachtem ist die Lagerhaltung. Natürlich benötigen eingemachte Lebensmittel in ihren Gläsern einen entsprechenden Platz zur Lagerung.
Dieser ist optimal, wenn die Temperatur niedrig (+4ºC) und der Lagerraum trocken und dunkel ist. Allerdings ist dieses Optimum in unseren modernen Häusern und Wohnungen nur noch schlecht einzuhalten. Größter Knackpunkt wird dabei die niedrige Temperatur darstellen, denn Dunkelheit und eine niedrige Luftfeuchtigkeit lassen sich in einem Schrank auch in der Wohnung finden. Erfreulicherweise hat die Erfahrung gezeigt, dass auch Temperaturen von 12-16ºC noch ausreichend für eine sichere Lagerung des Eingemachten sind. Und diese Werte lassen sich auch in neuen Gebäuden gut realisieren.
Selbstgemachtes schmeckt einfach besser!!!
Kommen wir zum letzten Argument für eine selbst hergestellte Vorratshaltung: Es schmeckt einfach besser!
Nicht nur weil man es selber gemacht hat sondern auch, weil man genau weiß was drin ist. Vor allem auch dann, wenn man die eingemachten Lebensmittel auch noch selber angebaut hat. Und selbst wer nicht die Möglichkeit besitzt seine Lebensmittel selber anzubauen, der kann diese während der Saison selber frisch beim Händler seines Vertrauens begutachten und kaufen.
Außerdem kann man selber nach eigenem Geschmack ausprobieren welche Kombination von Gewürzen und Zusammenstellungen am leckersten ist. Und da fängt doch der Genuss erst richtig an!
Unser Sommer Spezial widmen wir daher der Vorratshaltung.
Daher werden wir Euch mit mehreren Videos zeigen wie leicht es ist selber einzumachen. Anfangen werden wir mit Kirschen die dieses Jahr zwar nicht so gut auf dem eigenen Baum gewachsen sind, dafür aber umso besser in anderen Regionen. Folgen wird dann dem Klassiker des Einmachens schlechthin: die Einlegegurke.
Und auch darüber hinaus werden wir Euch mit Rezepten rund um das Thema bedienen. Dafür haben wir einen extra Bereich zum Thema auf unserer Website angelegt. Vorbeischauen lohnt sich!
Jetzt aber schon einmal viel Spaß beim ansehen der Videos und viel Spaß beim einmachen!
Hier geht es zu den Videos.
Alle Rezepte zum Einmachen von Obst findet Ihr hier.